Risiken & Gegenanzeigen 

Rosmarinöl Nebenwirkungen

Wie grundsätzlich bei der Anwendung ätherischer Öle sind auch bei Rosmarinöl Risiken und Nebenwirkungen zu beachten: Verträglichkeit, innere Anwendung und mehr.

Mögliche Nebenwirkungen von Rosmarinöl

Ätherisches Rosmarinöl gilt als gut verträglich. In korrekter Dosierung sind bei Rosmarin keine Nebenwirkungen bekannt. Doch ist ätherisches Rosmarinöl ein besonders gutes Beispiel für den Spruch „die Dosis macht das Gift“. Bei einer zu hohen Dosierung kann Rosmarin toxisch wirken und/oder zu Rauschzuständen führen. Die Einnahme von mehr als 50 ml des ätherischen Öls kann schwere Leberschäden hervorrufen und zum Tod führen. In niedriger Dosis wirkt Rosmarinöl stimulierend, doch bei höherer Dosierung kann es zu einem Umkehreffekt in Form eines plötzlichen Blutdruckabfalls kommen. In geringer Dosierung wirkt Rosmarinöl entkrampfend und ist somit für Epileptiker geeignet, doch ist die Dosis zu hoch, kann auch hier ein Umkehreffekt mit eventuell schlimmen Folgen eintreten.

Aufgrund seiner anregenden Wirkung kann Rosmarinöl zu Schlafstörungen führen, wenn es zu späterer Stunde zum Einsatz gebracht wird.

Äußerlich sollten keine Extrakte eingesetzt werden, die mehr als 10 % ätherisches Rosmarinöl enthalten. Auch bei geringerer Dosierung kann es zu Kontaktallergien und Reizungen kommen.

Innere Anwendung

Es kursieren zwar diverse Rezepte zur innerlichen Anwendung von Rosmarinöl, die auf Herz- und Kreislauf und den Magen-Darmtrakt eine positive Wirkung haben sollen, doch entgegen dieser Empfehlungen sollte ätherisches Rosmarinöl nicht innerlich angewendet werden, da es Schleimhäute, Magen, Darm und Nieren reizen kann. Dies trifft in besonderem Maße auf Rosmarin Borneon (spanischer Rosmarin) wegen seines hohen Kampfergehalts und auf Rosmarin Verbenon (französischer Rosmarin) aufgrund seines hohen Ketongehalts zu.

Wer dennoch nicht auf eine innere Anwendung verzichten möchte, sollte dies in Absprache mit seinem Arzt oder Heilpraktiker tun und hierbei besonders auf eine starke Verdünnung und korrekte Dosierung achten.

Rosmarinöl existiert jedoch nicht nur in Form von ätherischem Öl, sondern auch als Kräuteröl, welches eine sanfte Alternative zur inneren Anwendung von Rosmarinöl bietet.

Rosmarintee 

Eine gut verträgliche Form der inneren Anwendung von Rosmarin ist Rosmarintee. Dieser kann leicht selbst aus frischen oder getrockneten Rosmarinblättern hergestellt werden. Rosmarintee wirkt positiv auf den Magen-Darmtrakt und hilft bei der Entgiftung des Körpers.

Rosmarin in der Schwangerschaft

Rosmarin wirkt anregend und unter Umständen wehenfördernd. Dies allerdings nur in höherer Dosierung. Auch in der Schwangerschaft muss man also nicht auf Rosmaringewürz verzichten, doch sollte man Abstand nehmen von der Anwendung von ätherischem Rosmarinöl, besonders in der Form von Bädern.

Gegenanzeigen

Ätherisches Rosmarinöl ist nicht für Schwangere, Babys und Kleinkinder geeignet. Epileptiker und Menschen mit hohem Blutdrucksollten Rosmarinöl nur nach Absprache mit einem Arzt oder Heilpraktiker anwenden. Grundsätzlich sollten Menschen mit Asthmaerkrankungen eine besonders behutsame Dosis bei der Verwendung von ätherischen Ölen wählen und im Zweifelsfall ganz auf die Anwendung verzichten oder nur in Absprache mit dem Arzt zu Rosmarinöl greifen.

Nach dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums sollte ätherisches Rosmarinöl nicht mehr verwendet werden.

Wer Medikamente einnimmt, sollte die Anwendung von Rosmarin mit dem Behandelnden Arzt besprechen, da konzentrierte Rosmarinzubereitungen den Abbau von Medikamenten beeinflussen können.

Rosmarinöl bei Kindern

Auf die Anwendung ätherischer Öle bei Säuglingen und Kleinkindern sollte grundsätzlich verzichtet werden, da selbst gut verträgliche Öle hier noch einmal andere unerwünschte Nebenwirkungen und Reaktionen mit sich bringen können als bei Erwachsenen. Zum Beispiel können ätherische Öle bei Kindern leicht zu Atemnot führen.

Ätherisches Rosmarinöl im Besonderen ist aufgrund seiner anregenden Wirkung auch zur Anwendung bei älteren Kindern nur bedingt zu empfehlen. Bei Erkältungskrankheiten sollte hier lieber auf Öle zurückgegriffen werden, die gleichzeitig eine beruhigende Wirkung haben und so den zur Erholung und Regeneration benötigten Schlaf fördern. Bei älteren Kindern ab etwa sechs Jahren kann Rosmarinöl z.B. bei leichten Ohrentzündungen eingesetzt werden um Schmerzen zu lindern und den Heilungsprozess zu Beschleunigen. Dosierung und Anwendung sollten hier jedoch besonders vorsichtig erfolgen. 

Kosmetikverordnung

Nach der Kosmetikverordnung deklarationspflichtige sensibilisierende Inhaltsstoffe in Rosmarinöl sind Limonen, Linalool und Geraniol.

Die Empfehlung für Grenzwerte von Rosmarin als Bestandteil im Endprodukt liegen nach dem RIFM(Research Intitute for Fragrance Materials) bei 10 %.

rosmarin-nebenwirkungen

 Ätherisches Rosmarinöl Alternativen

 Für den, der ätheirsches Rosmarinöl nicht verträgt, gibt es immer noch mildere Alternativen, die besonders bei regelmäßiger und langfristiger Anwendung ihre positive Wirkung auf Gesundheit und allgemeines Wohlbefinden entfalten. Wir haben ein drei Basisrezepte für milde Rosmarin-Anwendungen zusammengestellt, für die für die beste und umfassendste Wirkung alle drei Rosmarinchemotypen genutzt werden sollten:

Wirkungsgebiet

Rezept

Anwendung

  • Allgemeines Wohlbefinden
  • Stärkung der Immunabwehr
  • Verdauungsbeschwerden
  • Leber- und Galleschwäche

Rosmarinspeiseöl

Basisdreiermischung

  • Größere Menge Rosmarin, zu gleichen Teilen spanischer, französischer und nordafrikanischer Rosmarin
  • Dreifache Menge Olivenöl (extra vergine)

Rosmarin säubern und mit einem Küchentuch sehr gut trocknen. Die Rosmarinnadeln vom Zweig trenne und in kleine Stücke hacken. Zerkleinerte Rosmarinnadeln in ein Gefäß/eine Flasche füllen und mit Olivenöl auffüllen. Das Gefäß gut verschließen und dabei darauf achten, dass der Rosmarin vollständig mit Öl bedeckt ist, da er andernfalls schimmeln kann. Nach 4 bis 6 Wochen Lagerung an einem kühlen, dunklen Ort erhält man ein sehr konzentriertes Rosmarinöl.

Für die bestmögliche gesundheitliche Wirkung sollte hier nicht nur auf die Qualität des verwendeten Rosmarins geachtet werden, sondern auch ein hochwertiges Bio-Olivenöl verwendet werden – am besten extra vergine. Besonders wer regelmäßig seine Speisen mit diesem Öl verfeinert oder würzt wird die gute Wirkung auf das allgemeine Wohlbefinden, Verdauungs- und Immunsystem bemerken. Wer mit diesem Öl Gemüse oder Fleisch anbraten möchte, der sollte ein weniger empfindliches Bio-Olivenöl verwenden.

Mehr leckere und gesunde Kochrezepte mit Rosmarin und für Rosmarinöl sind in der Rubrik Rezepte mit Rosmarin zu finden.

  • Allgemeines Wohlbefinden
  • Stärkung der Immunabwehr
  • Verdauungsbeschwerden
  • Leber- und Galleschwäche
  • Belebung
  • Stärkung
  • Lösung von Blockaden
  • Mentruationsstörungen
  • Herz-Kreislaufbeschwerden

Rosmarintee

Basisdreiermischung

Dreiermischung aus gleichen Teilen von spanischen, französischen und nordafrikanischen Rosmarinnadeln.

1 gehäuften Teelöffel der Mischung mit  einem Viertel Liter kochendem Wasser überbrühen und zugedeckt 15 Minuten ziehen lassen.

Bei Bedarf 1-2 Tassen oder regelmäßig 1-2 Mal wöchentl. 1 Tasse trinken.

Achtung: Aufgrund der belebenden Wirkung nicht abends trinken, um Einschlafstörungen zu vermeiden.

  • Allgemeines Wohlbefinden
  • Stärkung der Immunabwehr
  • Verdauungsbeschwerden
  • Leber- und Galleschwäche
  • Verbesserung des Hautbildes
  • Herz-Kreislaufbeschwerden

Rosmaringewürz

Basisdreiermischung

Zu gleichen Teilen eine beliebige Menge spanischen, französischen und nordafrikanischen Rosmarin mischen und gut verschlossen kühl und dunkel lagern.

Wer regelmäßig seine Speisen mit Heilkräutern wie dem Rosmarin würzt oder verfeinert, wird langfristig die wohltuende Wirkung besonders auf das allgemeine Wohlbefinden und das Verdauungssystem bemerken.