Rosmarinöl (Küche)

Anwendung Speiseöl 

Rosmarinöl (Küche)

Ein Speiseöl mit Rosmarin kann man vielseitig einsetzen – bei Fleisch-, Geflügel- und Gemüsegerichten entfaltet Rosmarin sein herb-frisches Aroma.

Speiseöl mit Rosmarin

Nicht nur in Form von ätherischem Öl ist Rosmarinöl gesundheitsfördernd. Auch von Rosmarin, der in Speiseöl eingelegt ist, kann man gesundheitlich profitieren. Gerichte, die mit diesem Öl verfeinert oder gebraten wurden, werden durch die positive Wirkung des Rosmarin auf Magen, Darmtätigkeit und Stoffwechsel bekömmlicher. In besonders sanfter und abgemilderter Form entfaltet der Rosmarin regelmäßig verwendet in unterschiedlichsten Fleisch- und Gemüsegerichten auch seine anderen gesundheitsfördernden Wirkungen und kann auch von Menschen, denen von der Anwendung ätherischen Rosmarinöls abgeraten wird, wie Epileptikern, Menschen mit Bluthochdruck oder Schwangeren, verwendet werden.

Beim Kauf und auch bei der Eigenherstellung von einem Kräuteröl mit Rosmarin sollte man darauf achten, aus welcher Region der enthaltene Rosmarin kommt. Rosmarin stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, wo er noch immer in großen Wildbeständen wächst. Aufgrund des dort herrschenden Klimas hat der Rosmarin dort noch immer die beste Qualität. Zudem entwickeln sich in Spanien, Frankreich und Nordafrika die drei Hauptchemotypen, die sich in Geruch, Geschmack und gesundheitlicher Wirkung voneinander unterscheiden und nach Bedarf und Geschmack unterschiedlich eingesetzt werden können. Der spanische Rosmarin schmeckt eher kräftig und würzig und wirkt besonders bei Beschwerden des Bewegungsapparats,  Herz-Kreislaufproblemen und Mensstruationsstörungen. Der französische Rosmarin geht eher in eine milde, blumige Richtung und kommt vor allem Leber und Galle und dem Verdauungssystem zugute. Der nordafrikanische Rosmarin hingegen erinnert durch seinen hohen Cineol-Gehalt an Eukalyptus. Er stärkt das Immunsystem, hilft gegen Schwäche und Antriebslosigkeit und gegen Konzentrations- und Gedächtnisstörungen und Pilzbefall der inneren Organe. Unser heimischer Rosmarin reicht nicht an diese Typen heran und ist geschmacklich viel unspezifischer. Beim Kauf und Herstellung von Rosmarinöl für die Küche lohnt es sich somit, auf Herkunftsort des verwendeten Rosmarins zu achten. Zudem sollte der Rosmarin von bester Bioqualität sein, um Schadstoffe im Kräuteröl zu vermeiden.

An dieser Stelle möchten wir schon einmal ein Basisrezept für ein konzentriertes, gesundheitsförderndes Rosmarinöl vorstellen:

rosmarinoel-rezept © Artenauta - Fotolia.com

Welches Öl für welchen Zweck?

Ob gekauft oder selbst hergestellt, wer ein gutes Rosmarinöl haben möchte, sollte natürlich nicht nur auf die eingelegten Kräuter achten. Das Trägeröl spielt eine mindestens ebenso wichtige Rolle.

Das wohl traditionsreichste Pflanzenöl ist das Olivenöl, das schon im antiken Griechenland hergestellt und genutzt wurde. Inzwischen hat das Olivenöl zwischen vielen weiteren Ölen auch hierzulande einen festen Platz im Supermarktregal. Olivenöl, Sonnenblumenöl, Rapsöl, Distelöl, Erdnussöl, Tafelöl, Sesamöl, Diätspeiseöl, Weizenkeimöl, raffiniert, unraffiniert, nativ extra vergine – wir haben die Qual der Wahl. Da wir es bezüglich der Ölauswahl deutlich schwerer haben als die alten Griechen, wollen wir im Folgenden eine kleine Hilfestellung zur Auswahl des richtigen Öls bieten. Zu Bedenken ist nicht nur der Geschmack des Öls, sondern je nach Verwendungszweck seine Hitzebeständigkeit. So kann beispielsweise ein extra vergine Olivenöl ein Essen abrunden und verfeinern, ist aber zum scharfen Anbraten denkbar ungeeignet und kann hier den Geschmack des Essens sogar verderben.

Ein raffiniertes Öl ist stark industriell verarbeitet. Trübstoffe wurden herausgefiltert. Ein raffiniertes Öl schmeckt neutraler als ein unraffiniertes Öl, das von der gleichen Frucht stammt. Der Vorteil raffinierter Öle ist, dass sie Hitzebeständiger und länger Haltbar sind. Der Nachteil ist, dass beim Herstellungsprozess wertvolle Inhaltsstoffe verloren gingen. Unraffinierte Öle werden durch Ausschmelzen, Pressen oder Zentrifugieren gewonnen. Sie können zusätzlich mit Wasserdampf behandelt und gewaschen, getrocknet oder filtriert sein. Damit sind sie unter Umständen etwas schonender verarbeitet als raffinierte Öle. Ein natives Öl wird durch Pressen oder andere schonende mechanische Verfahren und ohne oder mit sehr geringer Wärmezufuhr gewonnen. Auch ein natives Öl kann gewaschen, filtriert oder zentrifugiert sein. Ein natives Öl ist letztendlich die gesündere Alternative, da es durch den schonenderen Herstellungsprozess mehr wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamine und ungesättigte Fettsäuren enthält. Native Öle eignen sich sehr gut zum Verfeinern von gekochten Gerichten und Salaten und zum Braten, Schmoren, Grillen und Garen bei Temperaturen bis zu 180 Grad.

Im besten Fall hat man also eine kleine Auswahl an Ölen in der Küche bereit, zum Beispiel ein geschmackvolles natives Olivenöl oder ein Distel- oder Leinöl zum Verfeinern, gegebenenfalls mit Kräutern und Gewürzen angereichert. Und ein oder zwei neutralere hitzebeständige Öle wie ein gutes Sonnenblumen- oder Nussöl zum schärferen Anbraten von Fleisch oder Gemüse. Grundsätzlich sollte man bei allen Ölen Bioqualität bevorzugen.

Kaufen oder selber herstellen?

Geschmackvolle und meist auch noch sehr dekorative Würzöle gibt es inzwischen in vielen Lebensmittelläden zu finden. Meist sind diese Öle nicht ganz billig und besonders für ein wirklich hochwertiges Würzöl muss man tiefer in die Tasche greifen. Eine günstigere Variante ist, ein solches Öl selber herzustellen. Der Vorteil ist, dass man gleich größere Mengen herstellen und zudem darauf achten kann, rundum nur die besten Zutaten zu verwenden. Besitzer eines Kräutergartens können außerdem auf diese Weise größere Ernten gut haltbar machen. Wer allerdings ein gesundheitsförderndes Speiseöl mit Rosmarin herstellen möchte, der sollte dabei einiges beachten, so bei der Wahl des richtigen Trägeröls und dem Herkunftsort des verwendeten Rosmarins.

Rezepte für und mit Rosmarin-Speiseöl

Ein Kräuteröl mit Rosmarin lässt sich auf vielfältige Weise nutzen, zum Anbraten oder Verfeinern von Gerichten, aber auch zum Marinieren von Fleisch, Fisch und Geflügel. Rezepte mit und für Rosmarin-Kräuteröl und Tipps zum selber herstellen leckerer und gesunder Kräuteröle mit wichtigen Informationen zur Wahl des richtigen Trägeröls und der richtigen Rosmarintypen haben wir in den Rubriken Rosmarinöl selber herstellen und Rezepte zusammengestellt.